In den letzten Jahren wird überall zunehmend von Selbstliebe gesprochen und manch einer fragt sich, ob man sich egoistisch verhält, wenn man Selbstliebe praktiziert?
Ich habe die beiden Begriffe gegenüber gestellt und ein Fazit gezogen.
Was bedeutet Egoismus?
Egoismus ist eine selbstbezogene Haltung, die das Streben nach persönlichem Vorteil und Eigeninteressen in den Vordergrund stellt. Dies kann man in Handlungen sehen, bei denen das eigene Wohl über das Wohl anderer gestellt wird, ohne Rücksicht auf mögliche negative Konsequenzen für andere. Egoistisches Verhalten neigt dazu, von einem starken Selbstinteresse geprägt zu sein und kann zu einem Mangel an Empathie für die Bedürfnisse und Gefühle anderer führen.
Ein egoistisches Verhalten zeigt sich zum Beispiel in Situationen, in denen jemand bewusst die Bedürfnisse anderer ignoriert, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Das könnte sich in beruflichen Kontexten manifestieren, wenn eine Person Kollegen übergeht, um persönlichen Erfolg zu erlangen, ohne Rücksicht auf die Teamdynamik oder das gemeinsame Ziel.
Ein weiteres Anzeichen von Egoismus könnte in zwischenmenschlichen Beziehungen auftreten, wenn eine Person ausschließlich darauf bedacht ist, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, ohne die Gefühle oder Perspektiven des Partners oder der Partnerin zu berücksichtigen.
Wie definiert man Selbstliebe?
Selbstliebe hingegen bezieht sich auf die positive Wertschätzung und Akzeptanz gegenüber sich selbst. Es geht darum, sich selbst zu respektieren, für das eigene Wohlbefinden zu sorgen und sich selbst zu lieben, unabhängig von den Meinungen oder Erwartungen anderer. Selbstliebe schließt nicht aus, für andere da zu sein oder Mitgefühl zu zeigen, sondern betont die Bedeutung, sich selbst als wertvoll und liebenswert anzusehen.
Eine selbstliebende Person versucht ihr Wohlbefinden zu fördern, ohne andere dabei zu vernachlässigen. Man kann sich zum Beispiel Zeit für sich selbst einzuräumen, um zum Sport oder Spa zu gehen oder etwas zu machen, was einem gut tut, ohne dabei die Familie oder Freunde zu vernachlässigen.
Ein weiteres Beispiel für Selbstliebe könnte sein, persönliche Grenzen zu setzen und diese zu kommunizieren, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen eigenen Bedürfnissen und den Bedürfnissen anderer zu finden, ohne sich selbst zu vernachlässigen.
Es ist wichtig, dass wir uns erlauben, etwas für uns zu tun, damit es uns gut geht, ohne dass wir ein schlechtes Gewissen haben. Denn nur, wenn es uns gut geht, haben wir auch die Energie uns um andere zu kümmern und für andere zu sorgen.
Das kann man an dem folgenden Beispiel noch besser nachvollziehen:
Wenn im Flugzeug der Druck in der Kabine sinkt und die Sauerstoffmasken herunterfallen, dann heißt es, dass man die Sauerstoffmaske erst selbst aufsetzen soll, bevor man den anderen dabei hilft diese aufzusetzen.
Eigenes Wohlbefinden => ein entspannteres und hilfsbereites Ich für andere.
So unterscheiden sich Egoismus und Selbstliebe
Der Hauptunterschied zwischen Egoismus und Selbstliebe liegt in der Art und Weise, wie sie sich auf Beziehungen und das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Egoismus neigt dazu, isolierend zu sein, da er auf individuellen Vorteilen basiert, ohne die Bedürfnisse anderer zu berücksichtigen. Selbstliebe hingegen bildet die Grundlage für gesunde zwischenmenschliche Beziehungen, da sie eine positive Selbstwahrnehmung fördert, die es leichter macht, auch für andere da zu sein.
In einem ausgewogenen Leben kann Selbstliebe eine Quelle der Stärke und Resilienz sein, während Egoismus potenziell zu Isolation und zwischenmenschlichen Konflikten führen kann. Daher ist es von Bedeutung, bewusst zwischen diesen Konzepten zu unterscheiden und die positive Kraft der Selbstliebe zu fördern, um ein erfülltes und harmonisches Leben zu führen.
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